Nach einem Klassespiel ist das Team von Michael Gärtner auf den eigenen Bahnen klar mit 5250:5120 Holz erfolgreich.
Bericht von Jochen Kassmann aus der Sächsischen Zeitung vom 20.01.2014
In einer dramatischen und mitreißenden Partie bezwangen die Bierstädter auf heimischer Bahn den etablierten Erstlandesligisten und derzeitigen Tabellenzweiten Turbine Dresden am Ende noch deutlich mit 5250:5120 Kegeln. „Am Anfang lief alles nach Plan“, freute sich nach Spielschluss mit Tränen in den Augen Teamchef Michael Gärtner über den im Finale noch herbeigesehnten wichtigen Heimerfolg gegen die favorisierten Dresdner. „Doch was die Mittel- und Schlussstarter beider Teams boten, war Spannung und Dramatik pur.“
Die wieder zahlreichen Fans in der voll besetzten Radeberger Kegelsportstätte sahen ein Spiel auf Biegen und Brechen. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt – so erging es beidseitig den Akteuren auf der Bahn und der Verlauf dieser überaus interessanten Partie kann nicht besser charakterisiert werden. Michael Gärtner selbst warf den Fehdehandschuh und erreichte im Anfangsduo mit 954 Kegeln eine glänzende Tagesbestleistung. Das war auch notwendig, um die taktische Marschroute einzuhalten. Denn der diesmal nicht so zu seinem Spiel findende Sven Kadur erzielte nur 847 Holz.
54 Zähler Vorsprung (Uwe Fleißner 914, Jens Teichmann 833) sollten für den Radeberger Mittelpart ein psychologisches Plus bedeuten und für ihr Spiel Sicherheit bringen. Diese Rechnung ging aber nicht auf. Der zuletzt noch überragende René Jeschke erreichte mit dem eingewechselten Tony Hannusch nur schwache 797 Zähler und Markus Starzetz musste sich mit 807 Kegeln begnügen. Jeschke war tief betroffen: „ Da haben wir uns wohl zu sehr unter Druck gesetzt und landeten auf dem Boden der Realität.“ Die Gäste nutzten dies aus (Lutz Farack 893, Steffen Ludwig 838) und brachten ihr Team mit 73 Holz sicher in Führung. Ergebnis war eine sichtbare Enttäuschung bei den Fans, nicht aber bei Oliver Gärtner und Jörg Bergmann, den leistungsstarken Schlussstartern der Einheimischen. „Wir sind in einer guten Verfassung und werden durch eine aggressive Spielweise versuchen, den Gegner zu beeindrucken und das Spiel noch zu drehen.“ Das war der Tenor der Radeberger, bevor sie die Bahn betraten.
Wie sie das dann verwirklichten, verdient Hochachtung. Mit der Unterstützung der Fans gelangen Aktionen, die die Gäste aus dem Konzept brachten. Mit 906 und 939 Kegeln erzielten die Radeberger glanzvolle Resultate und führten ihr Sextett zu zwei weiteren wichtigen Punkten. Der Tabellenzweite erreichte durch das Duo Axel Herrling/Henry Ludwig nur magere 768 und durch Gerd Störer 874 Holz. RSV-Kegeloldie Peter Gerlach frohlockte: „Ein spannungsgeladener toller Kegelnachmittag mit erfolgreichem Ende für unsere Radeberger Jungs, der zum nächsten Heimspiel bestimmt noch mehr Fans anlocken wird.“